Um 10:30 , Wörth noch in Nebel gehüllt, machte sich die Wandergruppe am Sonntag, den 16. Oktober mit den Autos auf den Weg nach Dörrenbach . Erstmals hatte sich Wanderführer Gerhard Scherrer diese südöstliche Ecke des Pfälzer Walds als Wandergebiet ausgesucht. In Dörrenbach angekommen war der Nebel, wie gehofft, auch verschwunden.
So begaben sich die 9 Teilnehmer in dem gut beschilderten Wandergebiet auf dem gemächlich ansteigenden Rundweg durch den bunten Herbstwald in Richtung Kolmerbergkapelle. Schon bald begleiteten uns auch die Sonnenstrahlen und auf dem Waldboden frisch gefallene und sehr große Esskastanien. Für Einige von uns war die Versuchung zu groß und so beschwerten sie frühzeitig damit ihr Wandergepäck. Dies war sowieso etwas umfangreicher; denn im Rucksack denn befand sich auch Essen und Trinken für unterwegs, da in diesem Waldgebiet leider keine Pfälzer- Wald- Hütte zu finden ist. Nach einer Stunde war die, auf 395 m gelegene Kolmerbergkapelle, erreicht. Sie ist eine beliebte Wallfahrtskappelle, deren Anfänge in das Jahr 1470 zurückgehen. Jedes Jahr werden immer noch an diesem schönen Platz im Wald Wallfahrtsfeste gefeiert. Nach einer kurzen Pause ging es weiter in Richtung Stäffelsbergturm. Dort angekommen, freute man sich auf die Mittagspause, die wir in 480 m Höhe und unter wärmender Herbstsonne genießen konnten.
Der 24 m hohe Turm ist bekannt und gefällt durch seine großartige 360 Grad – Rundsicht, nicht so gefällig ist sein Äußeres: 1964 aus Beton erbaut, nachdem der 1888 erbaute Sandsteinturm 1947 infolge des 2. Weltkrieges gesprengt wurde; denn er wurde in dieser Zeit als Beobachtungsturm genutzt und war damit Teil des von dem 3.Reich errichteten Westwalls. Bevor wir also den Weg fortsetzten, genossen wir den Blick vom Turm. Zwar war der Blick in die Rheinebene zu diesem Zeitpunkt noch etwas getrübt, doch auf den Pfälzer Wald und die benachbarten Vogesen hatte man klare Sicht.
Die nächste Erkundung war sicherlich etwas ungewöhnlich. Mitten im Pfälzer Wald kann man auf Oberotterbacher Gemarkung Reste des Westwalls besichtigen, der bereits 1936- 1940 zum Zwecke der Kriegsvorbereitung vom Dritten Reich errichtet wurde. Viele gesprengte Bunker und andere in Beton gegossene Einrichtungen sowie zahlreiche Gräben sind Zeugen des 2. Weltkrieges. Sie sind mit zahlreichen Informationstafeln versehen und geben somit einen guten Einblick in diese Thematik.
Auf dem Weg weiter Richtung Süd-Südwesten kamen wir ins Böllenborner Waldgebiet. Von den „3 Eichen“ ging es auf die Hohe Derst, wo wir in 543 m Höhe den „Steinernen Tisch“ bewundern konnten, ein Sandsteingebilde - sozusagen eine kleine Ausführung des Teufelstisches- das durch verschiedenstarke Erosion der unterschiedlich harten Sandsteinschichten diese bemerkenswerte Form erhalten hat. Nicht weit davon konnte man seinen Blick in Richtung Rheinebene schweifen lassen; diesmal bei vollkommen klarer Sicht.
Nach diesem letzten Highlight war es an der Zeit, den über 5 km langen Rückweg anzutreten. So erreichte die Gruppe kurz nach 17 Uhr die Weinstube „Unter der Linde“ in Dörrenbach. In der voll besetzten Weinstube konnten wir bei gutem Essen und Trinken die schöne, aber auch etwas anstrengende Tour ausklingen lassen.