Der ursprüngliche Termin am 06. Oktober fiel buchstäblich ins Wasser und wurde um eine Woche verschoben. Ganze 11 Wander- Aktivisten starteten pünktlich um 10.30 Uhr vom Clubhaus zum Ausgangspunkt der Wanderung nach Burrweiler. Unser engagierter Wanderführer, Gerhard Scherrer, hatte die ca. 12 km lange Tour generalstabmäßig ausgearbeitet und uns teilweise über verwinkelte Schleichwege durch den Ort geführt. Er referierte über die historische Entwicklung des Dorfes und frischte bei den pfälzischen Teilnehmern das Schulfach „Heimatkunde“ auf. Urkundlich erwähnt ist der Ort im 13. Jahrhundert und ging im 18. Jahrhundert in den Besitz des sittenstrengen Freiherr von der Leyen über; so wurden beispielsweise Ehebrecher an den Pranger gestellt und öffentlich ausgepeitscht (bloß gut, dass es heute keine Pranger mehr gibt…)!
Durch die Weinberge ging es weiter über Gleisweiler in Richtung „Walddusche“; mitten im Wald, am Oberlauf des Hainbaches wird ein Teil des Bachlaufs abgezweigt und über eine offene Wasserrinne bis zu einem kleinen Wasserfall geführt. Aus einer Höhe von 3 Meter prasselt das Wasser auf mutige Kalt- Duscher. Den angeblich therapeutischen Effekt konnten wir nicht erleben, das Wasser war nur 10 bis 12 Grad „warm“ und keiner war zu einer Mutprobe bereit!
Es ging weiter in Richtung PWV- Hütte Trifelsblick unserer ersten Raststation. Doch wie hatte sich das Wetter entwickelt? Der Wetterbericht hatte die Mitnahme eines Regenschirms empfohlen, es könnte ein paar Schauer geben. Aber nicht nur wenn Engel verreisen scheint die Sonne, sondern auch wenn die TC- Oldies/Goldies unterwegs sind lacht die Sonne vom Himmel. Und so war es auch, als wir an der Hütte ankamen: strahlend blauer Himmel, durchsetzt mit ein paar weißen Kumuluswolken. Eine klare Fernsicht in die Rheinebene und zum Trifels bis zur Wegelnburg im Hintergrund, Wandererherz was willst du mehr! Doch es gab auch ein paar lange Gesichter, die Hütte war rappelvoll, und zum Essen und Trinken musste man lange anstehen. Aber letztlich bekam jeder was er wollte, alle waren zufrieden und weiter ging es über Waldwege weiter zum 598 Meter hohen Teufelsberg mit dem Wetterkreuz. Hatten wir an der Hütte schon eine gute Fernsicht, so war der Ausblick von hier atemberaubend und man konnte deutlich Ludwigshafen und Mannheim erkennen, Einige Gleitschirmflieger nutzten die Thermik an diesem Tag und schraubten sich in ungeahnte Höhen hinauf. Von hier an ging’s sprichwörtlich bergab. Nächste Station war die Annakapelle, die im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaut wurde und regelmäßig im Sommer zu Wallfahrten genutzt wird. Weiter ging es bergab in Richtung Burrweiler Parkplatz. Wir waren schon ein gutes Stück von der Kapelle entfernt, als wir feststellten, dass Erika nicht mehr bei uns war. Ein Rätselraten begann, wo sie wohl „verloren“ ging, Rainer und ich trennten uns von der Gruppe und liefen den Weg wieder zurück. Mit Handy- Unterstützung konnten wir Erikas Standort lokalisieren, und nach ein paar Minuten hatten wir sie an der Kapelle entdeckt. Sie hatte im Inneren der Kapelle eine Kerze gespendet und nicht bemerkt, dass die Gruppe weiter ging (böse Zungen behaupteten, sie hätte die heilige Anna um reichen „Enkelsegen“ angefleht und hatte auf die Bestätigung gewartet!). Nachdem wir die „Ausreißerin“ wieder eingefangen hatten, ging es auf dem Pilgerpfad runter nach Burrweiler, wo wir fast auf die Sekunde genau am Parkplatz mit den anderen wieder zusammentrafen.
Der kulinarische Abschluss des schönen Wandertages vollzog sich in der Winzerstube „zum Logel“. Hier hatte Gerhard einen großen Tisch für uns reserviert, und bei gutem Essen und Trinken ließen wir es uns gut gehen.
Nochmals ein großes Dankeschön an Gerhard für die Ausarbeitung und die vielen historischen Informationen. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Wanderung 2014 und vielleicht gehen dann auch noch ein paar mehr (vielleicht auch jüngere) Mitglieder mit!