Sintflut statt Weinprobe

Es sollte ein Herren- Ausflug mit einer moderaten Wanderung und abschließender Weinprobe in einem Weingut in Birkweiler werden. Gerhard Scherer hatte die Tour ausgesucht und generalstabsmäßig ausgearbeitet. Zunächst verlief alles nach Plan; 12 Senioren hatten sich angemeldet, mit der Bahn ging es am Vormittag von Wörth über Landau nach Annweiler. Das Wetter war zufriedenstellend und wir marschierten durch das malerische Städtchen und den Stadtpark in Richtung Kletterhütte am Asselstein. Nach einer knappen Stunde hatten wir unser erstes Etappenziel erreicht. Auf dem Serpentinenweg gab es immer wieder den Panoramablick auf die Reichsfeste Trifels und die Nachbarruinen Anebos und Münz. In der Zwischenzeit kam die Sonne durch und nach einer kurzen Rast sammelten wir uns zum Aufstieg auf den Rehberg, die höchste Erhebung in dieser Region. Mit der Sonne wurde es auch zunehmend schwüler und der Weg steiler. Es war nur eine Frage der Zeit bis Hemden und T- Shirts wie nasse Lappen auf der Haut klebten. Nach dem schweißtreibenden Aufstieg hatten wir den Gipfel mit dem Rehbergturm erreicht und dann ging es auf der schmalen Wendeltreppe hinauf zur Aussichtsplattform. Dort gab es zwei Überraschungen: die grandiose Aussicht auf das pfälzer Bergland und tausende fliegende Ameisen, die die schweißgebadeten Wanderer lautlos aber hartnäckig umkreisten und die Punktlandung auf Haare und Arme probierten.

Der Abstieg zurück zur Kletterhütte war natürlich entspannter als der Aufstieg. Im Schatten von Laubbäumen konnte sich jeder bei pfälzer Spezialitäten und Schorle oder Bier regenerieren. Nach dem Mittagessen ging es weiter bergab in Richtung Annweiler; von dort wollten wir mit der Bahn nach Birkweiler fahren und den Tag mit einer gemütlichen Weinprobe ausklingen lassen. So war es geplant, aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Plötzlich zogen bedrohlich schwarze Wolken auf und wir beschleunigten unsere Schritte. Die schnelleren Wanderer erreichten trockenen Fußes einen Unterstand an einem schönen Hotel oberhalb des Stadtparks, die anderen wurden von dem einsetzenden Regen überrascht. Aber schon nach ein paar Minuten war der Spuk vorbei, und wir gingen weiter in Richtung Bahnhof. Nach ein paar hundert Metern zog eine zweite schwarze Wand auf, begleitet von Blitz und Donner. Petrus öffnete die Schleusen und ein gewaltiger Platzregen prasselte auf uns herab. Kein Unterstand war in Sicht, und wir mussten ja noch unsere Bahn rechtzeitig erreichen! Wir überließen uns dem Schicksal und trabten durch Pfützen und Rinnsale zum Bahnhof um gerade noch rechtzeitig einzusteigen. Trotz Regenschirme und Wanderjacken waren alle nass bis auf die Socken und Unterhosen. In diesem Zustand macht eine Weinprobe wenig Spaß und wir entschieden uns, die Weinprobe abzusagen. Und das war auch gut so, denn allmählich bildeten sich kleine Pfützen auf dem Boden. Natürlich war dies kein Anzeichen beginnender Inkontinenz, sondern die Ursache war das Unwetter! Aber es kam noch dicker: einige Handys wurden auch feucht und versagten ihren Dienst. Aber am meisten traf es Rainer; der Reisverschluss am Rucksack war nicht ganz zugezogen und das Regenwasser sammelte sich in einer wasserdichten(!) Innentasche in der dann der Fotoapparat schwamm…

Alles in allem war es doch ein schöner Ausflug, auch wenn das Ende nicht planmäßig verlief. Vielen Dank an Gerhard , aber das nächste Mal stimmst Du dich besser mit Petrus ab!!!

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